Vergangene Studienreisen
Prim. Dr. Stefan Koppi
JAN HUS – MUT ZU DENKEN, MUT ZU GLAUBEN, MUT ZU STERBEN
Die Studienreise „Auf den Spuren von Johannes ‚Jan‘ Hus“ führte uns von 16. bis 17. August 2019 nach Konstanz. Das Hus-Museum befindet sich in der Altstadt am Schnetztor. Jan Hus war am 3. November 1414 in der Konzilsstadt angekommen und am 28. November 1414 verhaftet worden. In dieser Zeit wohnte er mit seinen Begleitern bei der Witwe Pfister in der Paulsgasse. Diese wurde 1873 in Hussenstraße umbenannt und nach 1945 erneut so benannt. In dieser Straße befindet sich auch das Museum.
Frau Dr. Libuše Rösch als Kuratorin und Geschäftsführerin des Vereins „Vereinigung der Städte mit hussitischer Geschichte und Tradition“ persönlich führte uns durch die Ausstellung. Leben, Wirken und Märtyrertod des böhmischen Gelehrten und Reformators vor mehr als 600 Jahren stehen im Mittelpunkt.
Ein Zeitstrahl führt auf zwei Stockwerken des Fachwerkhauses durch die Lebensgeschichte von Jan Hus, seine Lehren und Reformansätze sowie seine Bedeutung für die tschechische und europäische Geschichte bis zur Gegenwart.
In der XV. Generalsitzung des Konzils am 6. Juli 1415 wird Hus als verstockter Ketzer zum Tod verurteilt. Hus wurden die Priestergewänder ausgezogen. Er kniete vor dem Scheiterhaufen und betete laut: „Herr Jesus Christus, diesen schrecklichen und grausamen Tod wegen deines Evangeliums und wegen der Predigt des Wortes nehme ich geduldig und demütig auf mich.“ Danach wird Jan Hus vor die Tore der Stadt Konstanz geführt, bei lebendigem Leibe verbrannt und seine Asche im Rhein verstreut.
Der Museumsbesuch hatte mich tief ergriffen und neu herausgefordert, Glaubensmut zu üben.
Fotos: Franz Seiser